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Geschenkte Zeit

In aller Seelenruhe spazierten sie im Dutzend über die Straße. Trippelten mal links, mal rechts. Drehten die Köpfe zueinander und gurrten sich die Neuigkeiten zu. Zeit hatten sie, die geflügelten Mitbewohner unserer Stadt. Die Ampel war auf Rot und die Autos hielten dahinter. Auf ihren schmalen Beinen schritten sie über den Asphalt, bis sie auf der anderen Seite angekommen waren. Ihr Federkleid schimmerte hellblau und grau – die einen Türkis unterlegt, die anderen im lilafarbenen Pastell. Und dann, als wehte sie ein unsichtbarer Wind von der Seite an und als gäbe es nichts Leichteres, zogen sie einem Fächer gleich steil nach oben und schwebten wie ein einziger Flügelschlag davon.

„Gottes Geist weht, wo er will“, so kommt mir ein Satz von Jesus in den Sinn. Einen Moment spüren, dass unsere Zeit geschenkte Zeit ist. Diese eine Zeit, die wir haben. Und sie in uns aufzunehmen, Augenblicke, in denen uns bewusst wird, wie kostbar unser Leben ist. Zeit kommen und gehen lassen.

Lassen, das ist eine gute Übung. Zum Beispiel es lassen, wenn wir nachts wach liegen, uns dann einzureden, als würde einem alles zu viel und das ganze Leben entgleiten. Oder das lassen, was uns hindert zu klären, was ansteht und es nicht auf die lange Bank schieben. Oder es lassen, wo wir meinen, möglichst alles zeitgleich machen zu müssen. Und stattdessen ganz da sein. Reden, wenn wir reden müssen. Arbeiten, wenn wir arbeiten müssen. Und auch das – zuhören, wenn die Kids von der Schule erzählen. Das Glas Rosé auf der Terrasse genießen. Vom Rad absteigen, sich mit dem Lieblingsmenschen ins hohe Gras legen, den einen Moment die Augen schließen. Flügelschlag von Gottes Geist, der weht, wo er will. Und uns trägt wie ein unsichtbarer Rückenwind.

Was lassen Sie? Vielleicht kommt es Ihnen in den Sinn, wenn Sie das nächste Mal bei Rot an der Ampel stehen und – und Zeit haben!

Pfarrer Markus Stambke

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